Pflanzliche Schlafmittel
Passionsblume, Baldrian & Co. als natürliche Einschlafhelfer
Geschätzte Lesedauer: 4.30 Min.
Die Naturarznei ist nahezu so alt wie die Menschheit. Schon unsere Vorvorfahren haben Krankheiten mithilfe von Pflanzen geheilt. Auch heute noch stärken Naturarzneimittel (Phytopharmaka) unsere körpereigenen Kräfte und werden beispielsweise bei Erkältungen, Allergien und Schlafstörungen angewendet. Erfahren Sie, wie pflanzliche Schlafmittel Sie beim Einschlafen unterstützen können.
Was sind pflanzliche Schlafmittel und wie wirken sie?
Natürliche Schlafmittel in Heilpflanzen
Nebenwirkungen von natürlichen Schlafmitteln
Kurz und knapp
Beschreibung: Natürliche Schlafmittel sind meist Präparate aus Heilpflanzen (z. B. Baldrian, Passionsblumenkraut oder Lavendel), die zur Beruhigung und als Einschlafhilfe eingesetzt werden.
Wirkung: Pflanzliche Schlafmittel können das Einschlafen unterstützen. Sie eignen sich nicht als Durchschlafmittel. Ihre Wirkung ist eher schwach einzustufen.
Nebenwirkungen & Folgen: Natürliche Schlafmittel sind meistens ohne Nebenwirkungen und Folgen. Selten können allergische Reaktionen auftreten.
Tipp: Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Was sind pflanzliche Schlafmittel?

Pflanzliche Schlafmittel sind schlaffördernde Präparate, die meistens aus Heilpflanzen bestehen. Um stets den gleichen Wirkstoffgehalt zur Verfügung zu haben, werden Pflanzen aus kontrolliertem Anbau verwendet. Die Heilpflanzen kommen als Frischpflanzen oder als daraus gewonnene Extrakte zum Einsatz. Dazu zählen zum Beispiel Baldrian oder Passionsblume. Viele natürliche Schlafmittel enthalten einen oder mehrere dieser Inhaltsstoffe.
Wie wirken pflanzliche Schlafmittel?
Pflanzliche Schlafmittel nutzen bestimmte Botenstoffe. Diese docken an Rezeptoren im Gehirn an, um den Schlaf zu fördern. Die Wirksamkeit ist tendenziell schwach. Sie werden eher zur Beruhigung und Schlafeinleitung angewendet und eignen sich nicht als Durchschlafmittel.
Helfen pflanzliche Mittel gegen Schlafstörungen? Streng genommen helfen pflanzliche Mittel nicht gegen Schlafstörungen, da diese das Einschlafen und Durchschlafen umfassen. Aufgrund der beruhigenden und schlaffördernden Wirkung können sie lediglich beim Einschlafen und zur Beruhigung helfen. Es gibt jedoch keine Belege dafür, dass natürliche Schlafmittel Beschwerden von Schlafstörungen lindern.
Neben pflanzlichen Mitteln gibt es auch synthetische Schlafmittel zum Beispiel mit Doxylaminsuccinat. An pflanzliche Schlafmittel werden ähnlich hohe Anforderungen gestellt wie an chemische Präparate. Auch ein natürliches Schlafmittel muss alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Das gilt im Hinblick auf Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Die folgende Tabelle vergleicht die Vor- und Nachteile beider Formen:
Pflanzliche Schlafmittel | Synthetische Schlafmittel | |
Inhaltsstoffe |
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Darreichungsformen | Tees, Kapseln, Tropfen und Salben | Tee, Kapseln, Dragees, Schmelztabletten und Spray |
Indikation |
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Wirkungseintritt |
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Behandlungsdauer | Längere Einnahme über mehrere Wochen | Wenige Tage und nicht länger als 2 Wochen |
Gewöhnungseffekt | In der Regel kein Gewöhnungseffekt | Gewöhnungseffekt nach wenigen Tagen bis Wochen |
Abhängigkeit | Kein Suchtfaktor |
Potenzieller geringer Suchtfaktor |
Starke Schlafmittel, wie Benzodiazepine und sogenannte Z-Substanzen (Hypnotika), stehen unter ärztlicher Verordnung. Sie werden erst dann verschrieben, wenn keine andere Therapie ausreichend geholfen hat.
Natürliche Schlafmittel in Heilpflanzen
Einige der häufigsten Heilpflanzen als natürliches Schlafmittel sind Passionsblumen, Baldrian und Lavendel.
Passionsblume in pflanzlichen Schlafmitteln
Die Passionsblume (Passiflora incarnata) ist vor allem in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas heimisch. Aufgüsse aus ihren getrockneten Blättern wurden bei Nervosität, Hysterie und gegen Schlaflosigkeit eingesetzt. Heutzutage wird aus der Passionsblume das sogenannte Passionsblumenkraut gewonnen. Es wirkt
- entspannend,
- ausgleichend und
- angstlösend.
Die beruhigende Wirkung ist darauf zurückzuführen, dass die Inhaltsstoffe der Passionsblume im Nervensystem die Bindung des Botenstoffs 3H-GABA am GABA-A-Rezeptor hemmen. GABA schützt unser Gehirn vor Reizüberflutung und wirkt gegen innere Unruhe und Nervosität.
Die Wirkung der Passionsblume tritt ohne muskelentspannende Effekte auf. Das macht sie zu einem guten Beruhigungsmittel für den Tag, da es uns in unserem Alltag nicht einschränkt. So ermöglicht PassioBalance® mit hochdosiertem Passionsblumenkraut-Extrakt bei nervöser Unruhe, innerer Anspannung, Gereiztheit und Ruhelosigkeit schnell und auf ganz natürliche Weise einen ausgeglichenen Tag.

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Baldrian als natürliches Schlafmittel

Der Baldrian in natürlichen Schlafmitteln gehört zur Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae). Die ätherischen Öle der Baldrianwurzel wirken schlaffördernd und entspannend. Baldrian beruhigt das zentrale Nervensystem und hilft, den GABA-Spiegel zu regulieren.
Die Einnahme von pflanzlichen Schlafmitteln mit Baldrian kann die Produktion des Botenstoffs ankurbeln und bei Einschlafstörungen helfen. Nehmen Sie Baldrian nur abends ein, im Idealfall eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettgehen. Ansonsten könnte der Beruhigungseffekt der Heilpflanze Ihre Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamen. Sie sollten nach der Einnahme nicht mehr Auto fahren und keine schweren Maschinen bedienen.
Lavendel in pflanzlichen Schlafmitteln
Lavendel (Lavandula angustifolia Miller) ist eine Heilpflanze mit violetten Blüten. Häufig wird Lavendel in Form von Tee und als pflanzliches Schlafmittel angewendet. Der natürliche Lavendel wird oft auch als ausgleichend, pflegend und beruhigend beschrieben. Ein warmes Bad mit Lavendel, eine Tasse Tee oder ein Kräuterkissen können helfen, sanft einzuschlafen.
Nebenwirkungen von natürlichen Schlafmitteln
In der Regel sind natürliche Schlafmittel ohne Risiken und Nebenwirkungen. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Obwohl pflanzliche Schlafmittel meistens gut verträglich sind, sollten auch sie nicht über einen längeren Zeitraum und immer gemäß den beiliegenden Gebrauchsinformationen eingenommen werden. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.