Schlaflosigkeit & Schlafmangel
Folgen von zu wenig Schlaf
Geschätzte Lesedauer: 5:00 Min.
Schlaflose Nächte kennt wohl jeder von uns. Akuter Schlafmangel nach einer zu kurzen Nacht stellt keine Bedrohung für unsere Gesundheit dar. Bedenklich wird es erst, wenn Sie an andauerndem Schlafmangel und Schlaflosigkeit leiden. Etwa 10 % der Erwachsenen in Europa leiden ständig unter zu wenig Schlaf.1 Chronischer Schlafmangel bleibt nicht ohne Folgen. Mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlung von dauerhaftem Schlafmangel lesen Sie im Folgenden.
Kurz und knapp
- Bei Schlafmangel bekommen wir weniger Schlaf als benötigt. Schlaflosigkeit bedeutet, dass Sie an wiederholten Einschlaf- und Durchschlafstörungen leiden. Beides kann auf Dauer Schlafstörungen begünstigen.
- Die Symptome bei Schlafmangel sind vielfältig. Hauptsymptom ist ein verkürzter Nachtschlaf und anhaltende Tagesmüdigkeit.
- Die Folgen von zu wenig Schlaf können von Konzentrationsproblemen, Leistungsabfall bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen reichen.
Was ist Schlafmangel?

Schlafmangel resultiert aus einer verkürzten Schlafdauer. Man spricht von chronischem Schlafmangel, wenn Sie über mindestens drei Monate beziehungsweise mindestens dreimal wöchentlich zu wenig Schlaf finden.1 Oftmals gehen Schlafstörungen unterschiedlichster Art und Weise mit Schlafmangel einher.
Wie lange braucht der Körper, um sich von Schlafmangel zu erholen? Jeder Körper ist individuell und benötigt daher auch unterschiedlich viel Zeit, um sich von einem Schlafdefizit zu erholen. Dies können ein paar Tage, aber auch Monate sein. Je nach dem Ausmaß des Schlafdefizits.
Ist Schlafmangel gleich Schlafentzug?
Sowohl Schlafmangel als auch Schlafentzug beschreiben, dass eine Person zu wenig Schlaf bekommt. Trotzdem gibt es Unterschiede. Schlafmangel ist der umfassendere Begriff.
Er tritt auf, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:
- Sie bekommen nicht genug Schlaf – das nennt man Schlafentzug.
- Sie schlafen zu anderen Zeiten, zum Beispiel tagsüber wegen Schichtarbeit.
- Sie schlafen nicht gut oder der Körper kommt nicht in die Tiefschlafphase.
- Eine Schlafstörung verursacht schlechte Schlafqualität.
Was ist Schlaflosigkeit?
Bei Schlaflosigkeit leiden Betroffene meist unter wiederholten Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen. Wodurch es zu einem Schlafdefizit kommen kann und der Schlaf im Allgemeinen nicht als erholsam erscheint. Schlaflosigkeit an sich ist keine Erkrankung. Sie kann aber ein Symptom von Erkrankungen, wie z. B. einer Depression sein.2
Schlafdefizit: Kann man Schlaf nachholen?
Ja, ein Schlafdefizit kann bis zu einem gewissen Maß nachgeholt werden. Aktuell gibt es aber keine ausreichenden Studienergebnisse, die zeigen, dass das Nachholen von Schlaf die langfristigen Auswirkungen von Schlafmangel ausgleichen kann. Forscher glauben, dass das Nachholen von Schlaf die Folgen von zu wenig Schlaf, zum Beispiel Stoffwechselstörungen, nicht immer behebt.6
Symptome von Schlafmangel
Die Symptome bei Schlafmangel sind vielfältig und äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise:5

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Verkürzter Nachtschlaf
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Tagesmüdigkeit
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Verminderte Leistungsfähigkeit
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Antriebsschwäche
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Schlechteres Konzentrationsvermögen
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Allgemeines Unwohlsein
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Höhere Schmerzempfindlichkeit
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Depressive Verstimmungen oder Reizbarkeit
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Gesteigertes Stressempfinden
Die Schlafmangel-Symptome können einzeln oder in Kombinationen vorkommen. Die Ursachen von Schlafmangel sind meist genauso vielfältig, wie die Symptome.
Nicht selten ist Schlafmangel auf folgende äußere oder innere Ursachen zurückführen:
- Stress und Anspannung
- Abhängigkeit von Genussmitteln, wie Koffein oder Alkohol
- Ungesunde Ernährung
- Mangelnde Bewegung
- Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus)
- Vitaminmangel
- Medikamente und Drogenmissbrauch
- Verminderte Hormonproduktion, z. B. von Melatonin
- Körperliche und seelische Erkrankungen
Folgen von zu wenig Schlaf
Was passiert bei Schlafmangel? Auf häufigen Schlafmangel folgen oft physische oder psychische Erkrankungen. Wenn die Schlaflosigkeit anhält, können außerdem die Symptome bereits bestehender Erkrankungen verstärkt werden.
Wer wenig oder schlecht schläft, beeinträchtigt seine Leistungsfähigkeit. Sie brauchen zum Beispiel länger für Aufgaben, sind weniger motiviert und reagieren langsamer. Auch die Konzentration leidet, Entscheidungen fallen schwer und das Gedächtnis funktioniert schlechter.
Ein großes Schlafdefizit kann Sekundenschlaf verursachen. Dies ist beim Autofahren besonders gefährlich. Schlafmangel beeinflusst die Fahrtüchtigkeit ähnlich stark oder sogar stärker als Alkohol.7
Chronischer Schlafmangel erhöht zudem das Risiko für Krankheiten. Dazu zählen Herz- und Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Schlaganfälle und Übergewicht.3 Chronischer Schlafmangel verkürzt die Lebenserwartung, Menschen mit zu wenig Schlaf sterben in der Regel früher.4
Was tun bei dauerhaftem Schlafmangel?
Bei chronischem Schlafmangel ist die Behandlung auf körperliche Symptome, psychische Faktoren oder einer Verbesserung der Schlafhygiene ausgerichtet.
Behandlungsansatz | Vorgehensweise |
Körperliche Ursachen |
|
Psychische Ursachen |
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Verbesserung der Schlafhygiene |
|
Während Schlafmittel zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen in Frage kommen, ist die Selbsttherapie bei chronischem Schlafmangel nicht ratsam. Gemeinsam mit Ihrem Hausarzt lassen sich individuelle Behandlungsmethoden identifizieren, um wieder zurück zu gesundem Schlaf zu finden.

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Quellen
1 Heidbreder, A. Chronische Insomnie - alte, neue und zukünftige Therapieoptionen. InFo Neurologie. 2023 May 22;25(5):38–49. https://doi.org/10.1007/s15005-023-3275-y
2 MSD Manual (2024): Schlaflosigkeit und starke Schläfrigkeit tagsüber (zuletzt aufgerufen am 03.07.2025)
3 Institute of Medicine (US) Committee on Sleep Medicine and Research; Colten HR, Altevogt BM, editors. Sleep Disorders and Sleep Deprivation: An Unmet Public Health Problem. Washington (DC): National Academies Press (US); 2006. 3, Extent and Health Consequences of Chronic Sleep Loss and Sleep Disorders (zuletzt aufgerufen am 03.07.2025)