Nicht erholsamer Schlaf
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Etwa ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen: In dieser Zeit kann unser Gehirn die Ereignisse des Tages verarbeiten und unser Körper sich regenerieren. Schlafmangel kann schwerwiegende und dauerhafte Auswirkungen auf unsere allgemeine Gesundheit haben – vor allem, wenn wir uns über längere Zeiträume hinweg nicht ausreichend erholen. Da sich die psychische Gesundheit der Deutschen verschlechtert, ist es nicht verwunderlich, dass die Schlafqualität erheblich gelitten hat – aber was hält sie nachts wach? Und was sind die Deutschen bereit zu tun, um ihre Schlafqualität zu verbessern?
Was sind Schlafstörungen?
Bei Schlafstörungen (Insomnie) haben Betroffene zu wenig oder keinen erholsamen Schlaf und sind tagsüber vermehrt müde. Die Mehrheit der Betroffenen schläft schlecht ein oder schlecht durch. Beide Beschwerdekomplexe können auch gleichzeitig auftreten. Die meisten Schlafstörungen sind vorübergehend und noch nicht als ernsthaftes gesundheitliches Problem anzusehen. Wenn man hin und wieder an Schlafstörungen leidet ist das noch kein Grund, sich zu sorgen. Treten die Beschwerden hingegen mindestens dreimal pro Woche oder über einen Monat lang auf, spricht man von einer Insomnie. Häufig wird der Begriff auch mit Schlaflosigkeit gleichgesetzt, wobei der Kern des Problems verfehlt wird: Betroffene von Insomnie bzw. Schlafstörungen können durchaus schlafen, allerdings nur verkürzt oder mit Unterbrechungen.
Die zwei Formen von Schlafstörungen
Grundsätzlich unterscheidet man bei Insomnie zwischen der Einschlafstörung und der Durchschlafstörung. Laut Erhebungen sind ca. ein Drittel der deutschen Erwachsenen von Schlafstörungen betroffen. Dabei sind Durchschlafstörungen mit 23 % häufiger als Einschlafstörungen mit 11 %.2

Einschlafstörungen
Bei Einschlafproblemen liegen Betroffene oft lange wach, wälzen sich hin und her und brauchen meist mehr als eine halbe Stunde, bis sie endlich einschlafen können.

Durchschlafstörungen
Bei der Durchschlafstörung werden der Betroffenen ein- oder mehrmals mitten in der Nacht wach und finden dann nur schwer oder gar nicht mehr in den Schlaf zurück.
Schlafstörungen auf den Grund gehen
Welche Schlafstörungen gibt es noch?
Grundsätzlich ist es sinnvoll, zwischen primären und sekundären Schlafstörungen zu unterscheiden. Bei primären Schlafstörungen gibt es keine Ursache. Dagegen gehen sekundäre Schlafstörungen auf eine erkennbare Ursache zurück. Diese beiden Klassifizierungen lassen sich neben Einschlaf- und Durchschlafstörungen (Insomnie) unterteilen in:
- Schlafsucht (Hypersomnie)
- Starke Tagesschläfrigkeit
- Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus-Störungen (z.B. Jetlag oder Schichtarbeit)
- Schlafapnoe (Schlafbezogene Atmungsstörungen)
- Parasomnien (z.B. Schlafwandeln oder Nachtangst)
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen (z.B. Restless-Legs-Syndrom oder Zähneknirschen)
Symptome und Folgen von Schlafstörungen
Schlafstörungen äußern sich auf verschiedene Art und Weise. Die Betroffenen können abends lange nicht einschlafen oder erwachen in der Nacht. Morgens fällt ihnen das Aufstehen schwer und tagsüber sind sie oft müde und erschöpft. Manche schlafen sogar ein, ohne es zu wollen. Sie sind gereizter und können sich schlechter konzentrieren oder empfinden sich selbst als antriebsschwach, niedergeschlagen oder gar ängstlich. Schlafstörungen können Körper und Geist stark beeinträchtigen und gravierende Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben:
Psychische Folgen von Schlafstörungen | Physische Folgen von Schlafstörungen |
Gereiztheit und Anspannung | Kopfschmerzen |
Niedergeschlagenheit | Herz-Kreislauf-Probleme |
Angststörungen | Bluthochdruck |
Missbrauch von Schlafmitteln | Herzinfarkt |
Depressionen | Schlaganfall |
Schlafstörungen behandeln ohne Medikamente
Bei einer diagnostizierten Schlafstörung lässt eine Schlaf- oder Verhaltenstherapie viele Menschen nachts wieder besser schlafen. So beruht bei Schlafstörungen die Therapie darauf, bestimmte Techniken zu erlernen, die beim Ein- und Durchschlafen helfen sollen. Diese Verhaltensweisen berücksichtigen die individuellen Eigenheiten der Betroffenen. Sie können mitunter die Angst vorm Schlafen abbauen oder die Schlafhygiene verbessern.
Schlafstörungen behandeln mit Medikamenten
Wenn eine ausgeprägte Schlafstörung festgestellt wird, stoßen einfache Maßnahmen schnell an ihre Grenzen. Deswegen werden auch Schlafmittel eingesetzt. Diese kommen üblicherweise erst in Frage, wenn bei Schlafstörungen eine Therapie nicht ausreichend geholfen hat. Es gibt frei verkäufliche Schlafmittel und solche, die vom Arzt verschrieben werden müssen. Häufige Schlafmittel sind:

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Pflanzliche Schlafmittel (Phytopharmaka), z.B. mit Baldrian, Passionsblume oder Melisse
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Benzodiazepine oder Z-Substanzen (beruhigend wirkende und Angst mindernde Medikamente)
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Antidepressiva (Medikamente zur Behandlung von Depressionen)
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Antihistaminika (Medikamente zur Behandlung von Allergien)
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Schlafstörungen einer medikamentösen Therapie bedürfen. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen beeinflusst werden. Medikamente sind nur ein vorübergehendes Mittel bei Schlafstörungen. Die Ursachen der Schlafstörung beheben diese nicht. Schlafmittel können Nebenwirkungen haben und körperlich abhängig machen. Deren Anwendung sollte besonders sorgfältig abgewogen und die gesamte Behandlung ärztlich begleitet werden, um eine Gewöhnung oder gar Abhängigkeit zu verhindern.

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